Addition und Ausrichtung der Lightframes und Kalibrierung

 

Hier gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Programmen, die diese Arbeit, teilweise vollautomatisch übernehmen. Anhand der identifizierten Sterne im Bild werden die Aufnahmen durch das Programm exakt aufeinander ausgerichtet  und übereinandergestapelt. Neben den Lightframes werden auch die Dark- und Flatframes zur Kalibrierung der Bilder herangezogen. Als Ergebnis erhält man 1 Bild, gestackt aus einer Reihe von Dark-, Flat- und Lightframes.

 

Tonwertkorrektur (Stretching)

 

Das Ergebnisbild des Stapelprogrammes öffne ich anschließend mit einem entsprechenden Bildbearbeitungsprogramm.  In einem ersten Schritt wird das Bild von mir mit Hilfe der Tonwertkorrektur bearbeitet. Wenn man mit der Bildbearbeitung beginnt, muss man in einem ersten Schritt das Bild dem darstellbaren Dynamikumfang anpassen. D.h. den sogenannten Weiß- und Schwarzpunkt setzen. Damit stellt man sicher, dass der gesamte Dynamikumfang für die Darstellung des Bildes verwendet wird. Die Tonwertkurve zeigt die Anzahl der Pixel pro Helligkeitswert. Die Veränderung des Umfangs ist durch 3 Regler zu verstellen, wobei man den rechten Regler möglichst nicht verschieben sollte. Zur Einstellung dienen der linke Regler, der in mehreren Iterationen langsam an den linken Rand der Kurve herangeschoben wird. Der mittlere Regler kann ebenfalls leicht
verändert werden.

 

Die Gradationskurve

 

Mit der Einstellung des Schwarz- und Weißpunktes werden bei „normalen“ Bildern auch die mittleren Töne in geeigneter Weise neu verteilt. Bei Astroaufnahmen ist dies allerdings in den wenigsten Fällen ausreichend. Um gerade die mittleren bis dunkleren Bereiche anzuheben müssen diese separat eingestellt werden. Hierzu ist die Gradationskurve das geeignete Werkzeug.


Wenn man auf der Gradationskurve einen Punkt hinzufügt und ihn verschiebt verändert man das Verhältnis zwischen dem Eingangswert und dem Ausgangswert des Pixels. Mit der Gradationskurve kann jeder Punkt auf der Geraden geändert werden. Damit ist eine sehr präzise Steuerung der Tonwertqualität möglich. Die Bearbeitung erfordert hier sehr viel Übung und man sollte zu Beginn die Kurve nur leicht verändern. Bei zu starker Anwendung zerstört man auch viele Informationen im Bild.

 

Weitere Rauschreduktion

 

Anschließend ist über die Filterfunktionen der Bearbeitungsprogramme eine Rauschreduktion durchzuführen, je nach Qualität der Aufnahme.

 

Die Farben

 

Die Farben werden über Funktionen, wie Dynamik, Farbbalance, Sättigung oder ähnliche anschließend so angepasst, das das Bild noch natürlich wirkt und einem gefällt. An dieser Stelle ist die Wahl der Farbe wirklich reine Geschmacksache.

 

Am Ende der kompletten Bearbeitungskette kann man dann das Endresultat bewundern. Für mich immer wieder erstaunlich, was man aus den ursprünglichen RAW- Bildern herausholen kann.